- 3021 - 1308. Dezember 29. Ratibor. S. Thom. mart. 1309. Lestko, Herzog von Ratibor, gründet von neuem eine Präbende zugleich mit einem Altar zu Ehren der heil. Margaretha in der Kirche des heil. Märtyrers Thomas auf dem Schloss Ratibor mit Einwilligung des Diöcesanbischofs Heinrich und begabt sie aus seinen herzoglichen Einkünften und Besitz, nämlich mit jährlich 10 M. gangbarer Denare aus der Münze und dem Zoll in seiner Stadt Ratibor, welche der Münzmeister oder der Prokurator von Münze und Zoll jährlich dem Kanoniker und Verwalter dieser Präbende und dieses Altars nebst zwei Steinen Wachs für die Kerzen des Altars stets geben soll. Ferner verleiht er den ihm gehörenden Zins von allen Hufen, welche zur Stadt Rybnic (Rybnik) gehören und zwischen dem Fluss Nacyna (jetzt Nozina) genannt einerseits und Dobra (ehemaliges Dorf am Flusse Ruda nach Cod. dipl. Siles. II. Register), Bogussowicz (Boguschowitz Kr. Rybnik) und Qvalowicz (Chwallowitz bei Rybnik) andererseits liegen, auch den Zins von allen Gärten bei der St. Johanniskirche zu Rybnik vom Stadtgraben bis zur Vogtsmühle nebst den Gärten bei der St. Marienkirche, welche nach der Stadt zu liegen, desgleichen zwei vollfreie Hufen mit allen Einkünften, Gerechtigkeiten und Herrlichkeiten und der freien Fischerei in Marcowicz (Marklowitz) und schliesslich 2 Töpfe Honig jährlich aus dem herzoglichen Keller. Den Bebauern erwähnter Hufen gewährt der Herzog innerhalb der Grenzen von Marklowitz volle Freiheit in Holznutzung, Hutung und Fischerei und die ausschliessliche Rechtsprechung durch ihren Herrn, den Kanonikus. Z.: Ritter Wytoslaw Kastellan von Ratibor, Ritter Thomas herzogl. Hofrichter, Ritter Michael herzogl. Schatzmeister, die herzogl. Kapläne Godin und Woyco, die herzogl. Diener Ymmeram, Egydius, Leonard, Peter, Syscho. Or. im Bresl. Staatsarch., Kollegiatstift Ratibor 1 mit dem an grünen Seidenschnüren hängenden herzogl. Siegel mit zwei Rücksiegeln; angef. mit dem falschen Datum 21. Dez. 1308 von Heyne Bisth. Breslau I, 835. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |